Der österreichische Netzbetreiber A1 hat offiziell sein 5G-Netz gestartet. Gleichzeitig wurden die neuen 5G-Tarife bekannt gegeben und die passenden 5G-Smartphones ins Angebot aufgenommen.
A1 bietet zwei verschiedene Tarifkategorien an:
- 5G-Smartphone Tarife für die mobile Nutzung und
- 5G-Cube Tarife für die stationäre Nutzung zuhause.
Für die mobile Nutzung gibt es drei verschiedene Tarife, die sich 5GigaMobil-Tarife nennen. Die Mindestvertragsdauer liegt bei 24 Monaten und es wird eine jährliche Servicepauschale von 27 Euro erhoben. Alle Tarife beinhalten unlimitiertes Datenvolumen sowie Freiminuten und SMS im Inland. A1-Internetkunden zahlen für alle Smartphone-Tarife 10 Euro weniger im Monat.
Die Tarife beinhalten außerdem das so genannte „5Giga Priority“. Kunden mit GigaPriority werden gegenüber anderen Kunden im Netz bevorzugt. Das kann passieren, wenn eine Mobilfunkzelle gerade überbucht ist, dann haben GigaPriority Kunden Vorrang vor anderen. Das gilt sowohl für das 4G als auch das 5G-Netz. Mit 5Giga Priority sorgt A1 dafür, dass Kunden in den neuen A1 5Giga Tarifen auch bei großen Veranstaltungen wie Konzerten, oder Sportereignissen eine gute Verbindung haben.
Nach Angaben von A1 verletzt dies nicht die Netzneutralität: „Die Netzneutralität wird beachtet, da wir alle Inhalte gleich behandeln. Des Weiteren ist dieses Netzwerkmanagement bei der RTR angemeldet und genehmigt und auch branchenüblich, da es bei Magenta und Drei ebenfalls zum Einsatz kommt.“
Die Smartphone-Tarife:
- 5GigaMobil S: 100 Mbit/s Download, 50 Mbit/s Upload, 74,90 Euro
- 5GigaMobil M: 150 Mbit/s Download, 50 Mbit/s Upload, 84,90 Euro
- 5GigaMobil L: 300 Mbit/s Download, 50 Mbit/s Upload, 99,90 Euro
Weitere Details zu den 5G-Tarifen findet ihr hier auf der Seite von A1.
Die Download-Geschwindigkeit in den 5G-Tarife von A1 reicht von 100 Mbit/s bis hin zu 300 Mbit/s. Es wird also nicht die volle mögliche Datenrate ausgeschöpft. T-mobile Austria drosselt aktuell auch bei 300 Mbit/s, bei Drei gibt es Tarife mit bis zu 500 Mbit/s. Zum Vergleich Vodafone limitiert in Deutschland die Datenrate in den 5G-Tarife momentan auch auf 500 Mbit/s.
A1 bietet derzeit vier 5G-fähige Smartphones an, darunter auch das Galaxy Fold, dafür muss man jedoch einen kräftigen Aufschlag zahlen:
- ZTE Axon 10 Pro 5G: Mit 5GigaMobil S um 0 Euro
- Samsung Galaxy Note10+ 5G: Mit 5GigaMobil M um 0 Euro
- Samsung Galaxy S10 5G: Mit 5GigaMobil L um 0 Euro
- Samsung Galaxy Fold 5G: Mit 5GigaMobil L um 649 Euro
Mobiles Internet für zuhause
Für das mobile Internet zuhause gibt es die 5GigaCube-Tarife. Diese enthalten unlimitierte Daten. Die Aktivierung ist gratis, die Servicepauschale beträgt 27 Euro pro Jahr. Die Mindestvertragsdauer ist 24 Monate. Das passende 5G-WLAN-Modem gibt es kostenlos dazu.
Die Cube-Tarife:
- 5GigaCube S: 150 Mbit/s Download, 40 Mbit/s Upload, 59,90 Euro im Monat
- 5GigaCube M: 300 Mbit/s Download, 50 Mbit/s Upload, 69,90 Euro im Monat
- 5GigaCube L: 500 Mbit/s Download, 70 Mbit/s Upload, 109,90 Euro im Monat
Der NetCube 5G
Um Internet für zuhause nutzen zu können benötigt man den 5G Net Cube von A1. Bei diesem 5G-Router handelt es sich um ein Modell vom chinesischen Hersteller ZTE. Das Modell heißt ZTE MC801 A1 Net Cube 5G ws. Theoretisch sind mit diesem 5G-Router Datenraten von 2,82 GBit/s möglich. Der ZTE Router unterstützt 5G im Non-Standalone (NSA) Modus (LTE wird dabei zur Signalisierung verwendet). Die Datenrate wird jedoch wie bereits beschrieben je nach Tarif gedrosselt.
Der 5G Net Cube hat folgende technische Merkmale:
- Dualband Wifi 6 – 802.11 a/b/g/n/ac/ax› 5G/LTE+5G EN
- Chipset:Qualcomm Snapdragon X50 -DC 2.82Gbps
- 5G NSA Sub 6G n41, n77, n78, n79
- Support up to 128 WiFi users simultaneously
- Equalizer and receive diversity
- 1 x 1 GB LAN Port
- 1 x 1 GB LAN/WAN Port
- Smart Antenne Technologie für besseren Empfang und WLAN Verbreitung
- Dimensionen: 180x170x30mm
Welche Frequenzen A1 für die 5G Tarife nutzt
Im Gegensatz zu Drei und T-mobile hat A1 je nach Region unterschiedlich viel Spektrum ersteigert. 140 MHz stehen in den Regionen Wien und St. Pölten sowie in Niederösterreich und Burgenland zur Verfügung. Das ist vergleichsweise viel, in Deutschland haben Vodafone und Telekom mit je 90 MHz das meiste Spektrum im Band N78 ersteigert. In den anderen Regionen stehen A1 zwischen 100 und 120 MHz Spektrum zur Verfügung. Theoretisch lassen sich mit derart großen Kanalbandbreiten mehrere GBit/s an Datenrate erreichen. Insgesamt zahlte A1 64.345.972 Euro für die Frequenzen.
5G Verfügbarkeit von A1
Grundsätzlich können die 5GigaMobil Tarife natürlich nur dort mit 5G genutzt werden, wo die Technik bereits ausgebaut und verfügbar ist. A1 hat dafür eine Karte bereitgestellt, auf der die mit 5G versorgten Regionen dargestellt sind. Insbesondere in den größeren Städten ist das 5G-Netz schon recht gut ausgebaut. Österreich war bei der Versteigerung der 5G Frequenzen eines der ersten Länder, dem entsprechend weit ist inzwischen auch der Ausbau vorangeschritten. In einem zweiten Schritt werden nun Frequenzen versteigert, die sich mehr für die Fläche eignen.
„Am 5. Dezember hat der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, Mag. Andreas Reichhardt, nach eingehender Prüfung die Ausschreibungsbedingungen für die Versteigerung der 5G-Bänder 700 MHz, 2100 MHz und 1500 MHz genehmigt. Mit der heutigen offiziellen Veröffentlichung kann die TKK damit den Startschuss für die zweite 5G-Auktion geben und einen raschen Ausbau von 5G in der Fläche somit sicherstellen“, informiert Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) für den Fachbereich Telekommunikation und Post.