Nachdem O2 gerade die ersten 5G-Tarife bekannt gegeben hat, legt nun die Telekom nach und hat die ersten 5G-Prepaid Tarife veröffentlicht, die ab dem 3. Februar 2020 gültig werden. Die Telekom öffnet ihr 5G-Netz damit auch für Kunden, die keinen Vertrag mit langer Laufzeit haben.

Ab den Tarif M können Kunden die 5G-Option hinzubuchen. Neukunden können die 5G-Option die ersten 12 Wochen kostenlos nutzen. Danach kostet die 5G-Option 3 Euro für 4 Wochen in den Tarifen M, L und XL. Im Tarif MaxFlat ist 5G kostenlos enthalten. Der Max Flat Tarif ist mit 100 Euro pro Monat  jedoch schon sehr teuer. Er beinhaltet eine echte Datenflatrate im Telekom Netz. Der günstigste 5G Prepaid Tarif ist der M Tarif, er beinhaltet 2 GB Datenvolumen und kostet 2,95 Euro für vier Wochen.

Die neuen 5G-Tarife sind auch für Bestands­kunden inter­essant, da sie zu den glei­chen Kosten wie bisher bessere Inklu­sivleis­tungen bieten. Eine auto­mati­sche Umstel­lung auf die neuen 5G-Prepaid Tarife gibt es aller­dings nicht, wie teltarif.de erfahren konnte. Inter­essenten müssen sich also selbst aktiv um einen Wechsel kümmern. Nach Angaben der Telekom hat das tech­nische Hinter­gründe.

Eine weitere Neuerung im Tarifangebote ist das Angebot mit zusätzlichem Datenvolumen. So stehen den Telekom Kunden ab dem 3. Februar im M Tarif 2 GB, im L Tarif 3 GB und im XL Tarif 5 GB Highspeed-Volumen zur Verfügung. Die Freiminuten in andere deutsche Netze wurden ebenfalls angehoben: im M Tarif auf 200 Minuten, im L Tarif auf 300 Minuten. In den Tarifen mit inklu­dierter Daten­option bietet die Telekom auch eine Flat­rate zur Nutzung der WLAN-Hotspots an. Diese kann ab dem MagentaMobil Prepaid M und allen höheren Tarifen ohne Aufpreis genutzt werden.

Man benötigt natürlich ein entsprechendes 5G-fähiges Smartphone oder 5G-Tablets um 5G nutzen zu können. Bislang haben erst wenige Smartphones 5G Technik integriert. Die am Markt verfügbaren sind aktuell noch relativ teuer. Im Laufe des Jahres 2020 werden aber auch 5G Smartphones im mittleren und unterem Preissegment hinzukommen.

Die 5G-Option lohnt sich nicht – momentan

Wer sich für die 5G Prepaid Tarife interessiert, sollte vorher auf der Verfügbarkeitskarte der Telekom nachsehen, ob bei ihm überhaupt 5G verfügbar ist. Aktuell gibt es erst sehr wenige Standorte, die sich hauptsächlich in größeren Städten befinden. An diesen Standorten ist das LTE-Netz auch in der Regel gut ausgebaut und bietet eine gute Verbindung.

Auch in 2020 wird die Telekom weniger als 1000 5G-Standorte in Betrieb nehmen. Die Telekom spricht immer von 1500 5G-Antennen, die in 2020 in Betrieb genommen werden sollen. Dahinter verbergen sich jedoch deutlich weniger Standorte, da an einem Mobilfunk-Standort in der Regel 3 Antennen aufgebaut werden, die jeweils einen Sektor versorgen. Das bedeutet die Telekom wird weniger als 1000 5G-Standorte Ende 2020 in Betrieb haben.

Zudem sind die Senderadien der aktuell genutzten 5G-Frequenzen (3,6 GHz) sehr klein, die Sendereichweite beträgt in der Regel nur wenige hundert Meter. Für die meisten dürfte sich daher die Prepaid 5G-Option momentan noch nicht lohnen. Auch alle, die 5G in Gebäuden nutzen möchten seien an dieser Stelle gewarnt: Der aktuell mit 5G ausgebaute Frequenzbereich kommt kaum durch gedämmte Gebäudewände, die Indoor-Versorgung ist deutlich schlechter als Outdoor.

Dennoch, wer 5G einmal testen möchte und einen 5G-Sender der Telekom in der Nähe hat, der kann natürlich mit den 5G Prepaid Tarifen sehr günstig einmal ausprobieren, wie gut das 5G-Netz der Telekom funktioniert und welche Datenraten sich erreichen lassen. Entsprechendes 5G-Smartphone natürlich vorausgesetzt.