5G Frequenzen und Frequenzbänder

Auf welchen Frequenzen bzw. Frequenzbändern kann 5G Mobilfunk genutzt werden?

Tabellen-Legende:
Frequenzen, auf denen 5G in Deutschland genutzt wird.
Frequenzen auf denen zukünftig 5G in Deutschland genutzt wird.
Frequenzen auf denen momentan noch LTE oder UMTS genutzt wird aber zukünftig voraussichtlich 5G.

5G Frequenzen in Deutschland

Welche 5G-Frequenzen werden in Deutschland genutzt?

Der 3,6 GHz Bereich

Aktuell wird in Deutschland der 3,6 GHz Bereich für 5G genutzt. Telekom, Vodafone, Telefonica und 1&1 haben die Frequenzen bei der Auktion 2019 ersteigert. Dieser Frequenzbereich wird auch als C-Band oder Band 78 bezeichnet und wird von den ersten 5G-Smartphones genutzt, die auf den Markt gekommen sind.

Die vier Netzbetreiber haben hier unterschiedlich viel Spektrum ersteigert, am meisten haben die Telekom und Vodafone mit je 90MHz, am wenigsten hat 1&1 mit 50 MHz ersteigert. O2/Telefonica (70 MHz) liegt dazwischen. Die Menge an Spektrum ist auch ein Hinweis, wie leistungsfähig das Netz wird. Es ist also zu erwarten, dass die Telekom und Vodafone in diesem Frequenzbereich das leistungsfähigste 5G-Netz aufbauen können, da sie mehr Spektrum zur Verfügung haben. Telekom und Vodafone bauen auch auf Basis dieser Frequenzen ihre 5G-Netze zur Zeit aus. Das passiert hauptsächlich im städtischen und halbstädtischen Bereich, da der Frequenzbereich nur eine eingeschränkte Sendereichweite hat. Für den ländlichen Raum sind diese Frequenzen weniger geeignet.

Die ersteigerten 5G-Frequenzen liegen im Bereich zwischen 3400 und 3700 MHz. Genau darüber, zwischen 2700 und 3800 MHz liegen die so genannten Lokalen Frequzen, die für 5G-Campusnetze genutzt werden. Die lokalen 5G Frequenzen wurden nicht versteigert, sie werden von der Bundesnetzagentur auf Antrag vergeben.

Frequenzzuteilung im C-Band

Frequenzzuteilung im 3.6 GHz Bereich (C-Band) zwischen den vier Netzbetreibern Telekom, Vodafone, O2 und 1&1

Auf welchen Frequenzen wird zukünftig in Deutschland 5G betrieben?

Der 26 GHz Bereich

Der 26 GHz Bereich ist ein spezieller Frequenzbereich, da er deutlich höher liegt, als Frequenzen, die bislang im Mobilfunk genutzt wurden. Der 26 GHz Bereich ist momentan noch nicht vergeben. Es ist keine Versteigerung vorgesehen, sondern die Bundesnetzagentur plant eine Vergabe auf Antrag. Diese Frequenzen werden aber vermutlich nicht wie normale Mobilfunkfrequenzen genutzt, sondern für spezielle Anwendungen. Das liegt an den physikalischen Eigenschaften, im 26 GHz Bereich sind die Senderadien sehr klein und zur Versorgung innerhalb von Gebäuden kommt dieses Frequenzband nicht in Frage.

Die speziellen Anwendungen können lokale Netze für die Industrie sein oder auch Fixed Wireless Access (FWA) Netze, mit dem stationäre Nutzer über Mobilfunk als Festnetzersatz einen Internetzugang bekommen. Dazu wird dann ein 5G-Router bzw. CPE benötigt, der außen am Haus oder wenn das nicht möglich ist im Innenbereich installiert wird. Damit sind Datenraten von bis zu 1 GBit/s möglich.

Denkbar ist der Einsatz aber auch an s.g. Hotspots, also Orten an denen sich sehr viele Nutzer aufhalten. Das können beispielsweise Sportstädten wie Fussballstadien sein oder Verkehrsknotenpunkte, beispielsweise Flughäfen. Der Frequenzbereich erlaubt es sehr viele Kleine Mobilfunkstandorte zu betreiben, so genannte Small Cells oder Kleinzellen.

Welche LTE-Frequenzen werden zukünftig für 5G genutzt?

700 MHz Bereich (Digitale Dividende II)

Im 700 MHz Bereich (E-UTRA Frequenzband 28) bauen Vodafone, Telekom und O2/Telefonica gerade ihr Netz mit LTE aus. Diese Frequenzen wurden im Rahmen der Digitalen Dividende II frei, durch die Umstellung von DVB-T auf das modernere DVB-T2 HD.

Frequenzaufteilung-700MHz

2015 wurden die 700 MHz Frequenzen versteigert, als Digitale Dividende II. Telekom Vodafone und O2 haben jeweils 10 MHz gepaart ersteigert.

Es ist jedoch abzusehen, dass mittelfristig auf diesem Frequenzbereich 5G kommt. Warum ist das zu erwarten? Das 5G-Netz braucht eine Ankerfrequenz übr die die Signalisierung mit dem 5G-Kernnetz ablaufen kann. Dieser Frequenzbereich muss eine große Sendereichweite aufweisen um am Ende ein flächendeckendes 5G-Netz zu haben. Dafür ist der 700 MHz Bereich bestens geeignet. Die Sendereichweite ist hier höher als in allen anderen Mobilfunkfrequenzen. Deshalb kann mit relativ wenigen Sendemasten eine sehr gute Flächenversorgung mit 5G erreicht werden. In diesem Frequenzbereich sind die Datenraten jedoch nicht viel höher als im LTE 800 Netz. 5G kann die sehr hohe Datenraten nur in hohen Frequenzbereichen erreichen, da nur dort genug Kanalbandbreite zur Verfügung steht.

2 GHz Bereich

Frequenzzuteilung im 2GHz Bereich

Zuteilung der 5G-Frequenzen im 2GHz Bereich. Ende 2015 ändert sich die Zuteilung, von da an bekommt auch 1&1 5G-Spektrum in diesem Frequenzbereich.

Der 2 GHz Bereich wird aktuell noch für UMTS genutzt. Die UMTS-Netze werden jedoch nach und nach zurück gebaut. Anschließend wird auf diesen Frequenzen voraussichtlich ein 5G-Netz aufgebaut. Ab Anfang 2026 bekommt auch 1&1 2 GHz Frequenzen, die sie bei der Auktion 2019 ersteigert haben. Die Bandbreite ist mit 10 MHz jedoch relativ gering, hohe Datenraten lassen sich damit nicht erreichen.

Die Reichweite der Sender mit 2 GHz ist deutlich geringer als mit 700 MHz und eigent sich nicht für eine flächendeckende Versorgung. Die Indoor Versorgung ist aber deutlich besser, als mit 3,6 GHz.